Was ist das eigentlich...
Saumpferd, Saum, Säumen, Säumer, Trekking-Säumer?
Saumpferd, Saum, Säumen, Säumer, Trekking-Säumer?
Ein Pferd, das Lasten trägt ist ein Saumpferd / Packpferd / Lastpferd. Unbestimmte Lasten auf einem Packtier, wie z.B. Pferd, Muli oder Esel zu transportieren wird umgangssprachlich als Säumen bezeichnet. Es hat in diesem Fall nichts mit dem versäumen einer Naht im Textilbereich zu tun.
Die Last die das entsprechende Packtier / Lasttier / Saumtier trägt ist der Saum.
Denjenigen, der die Saum- Tiere führt nennt man Säumer oder in Österreich auch Samer. Die Wege die der Säumer / Samer nutzt, nennt man Saum- Pfade. Um den Saum (die zu transportierende Last) am Packtier zu befestigen gibt es einen speziellen Sattel, Saumsattel / Packsattel / Tragsattel / Lastsattel / Bastsattel.
Die hier genannten Begriffe über das Säumen sind im deutschsprachigen Raum der Alpen geläufig.
Neu dazu gekommen ist der Begriff Trekking-Säumen. Trekking-Säumen steht für das Wandern mit Pferd, Muli, Esel und anderen Packtieren. Der Begriff Trekking Säumen ist inzwischen über den deutschsprachigen Raum der Alpen hinaus in allen deutschsprachigen Ländern geläufig.
Auf- und Ablasten der Packtiere bedeutet Be- und Entladen. Es gibt eine Oberlast die sich auf dem Packsattel befindet und die Seiten- Last, die links und rechts am Packsattel befestigt wird.
Das Gewicht von Packsattel und Equipment für das Wandern / Reisen mit Saumtier / Packtier, wird der Größe und dem Gewicht der entsprechenden Packtiere angepasst.
Der Begriff Saumpferd (oder allgemeiner Saumtier) hat eine lange Geschichte, die tief mit der Entwicklung von Handel und Transport in unwegsamen und bergigen Regionen verbunden ist.
Sprachlicher Ursprung und Bedeutung:
Der Begriff „Saum“ leitet sich vom mittelhochdeutschen Wort „soum“ oder „soumwe“ ab, was so viel bedeutet wie „Last“ oder „Bürde“. Ein Saumpferd ist also ein Lastpferd – ein Pferd, das dafür ausgebildet wurde, Waren und Güter auf seinem Rücken zu tragen. Der Begriff „Saum“ bezog sich ursprünglich auf die Gepäckträger selbst, also die Last, die ein Tier oder eine Gruppe von Tieren trug. Im Laufe der Zeit hat sich dieser Ausdruck auf die Tiere selbst übertragen, die diese Lasten trugen.
Interessanterweise gibt es den Begriff in verschiedenen europäischen Sprachen mit ähnlichen Bedeutungen:
- Im Französischen wird ein Saumpferd als „bête de somme“ bezeichnet, was ebenfalls auf das Tragen von Lasten hinweist.
- Im Spanischen ist es „animal de carga“ (Lasttier).
- Im Englischen spricht man von „packhorse“ oder „pack animal“, was ebenfalls die Funktion des Tragens von Lasten betont.
Tatsächlich gibt es auch eine lateinische Wurzel, die mit dem Begriff in Verbindung stehen könnte! Das lateinische Wort „sagma“ bedeutet „Pack- oder Sattelzeug“ und hat möglicherweise zum mittelhochdeutschen „soum“ beigetragen. Es gibt also durchaus Hinweise darauf, dass der Begriff „Saum“ ursprünglich eine Verbindung zum Lateinischen hat, insbesondere im Zusammenhang mit dem Sattel und der Last, die auf dem Rücken eines Tieres getragen wird.
Die Entwicklung der Begriffe in den romanischen Sprachen zeigt ebenfalls die lateinische Wurzel:
- Im Italienischen heißt das Sattelzeug „soma“, was direkt auf „Last“ oder „Bürde“ verweist.
- Im Französischen ist „somme“ ebenfalls eng mit dem lateinischen „sagma“ verwandt und wird in bestimmten Dialekten bis heute als „Saum“ verwendet.
Es scheint also, dass der Begriff eine Verbindung zwischen den germanischen und lateinischen Sprachwelten darstellt, was die Handelsverbindungen und kulturellen Einflüsse im Mittelalter widerspiegelt. Das ist ein schönes Beispiel dafür, wie Begriffe durch die Jahrhunderte hindurch unterschiedliche Bedeutungen und Schattierungen annehmen können.
Saumtiere in der Geschichte:
- Alte Handelsrouten: Saumpferde und andere Saumtiere wie Maultiere, Esel oder Kamele spielten eine entscheidende Rolle im alten Handel. Besonders auf steilen, schmalen Pfaden und in Gebirgsregionen waren sie die unverzichtbaren „Transporter“ der damaligen Zeit, da Karren und Wagen dort oft nicht einsetzbar waren. Berühmte Routen wie die Seidenstraße oder die alpinen Handelswege wurden hauptsächlich mit Saumtieren bereist, die Lasten über viele Kilometer trugen.
- Wichtige Handelsgüter: Typische Waren, die Saumtiere transportierten, waren Salz, Gewürze, Stoffe, Metalle und andere wertvolle Güter, die aus fernen Regionen in die Städte und Dörfer gebracht wurden. Sie trugen auch landwirtschaftliche Produkte und Rohstoffe von einem Markt zum nächsten.
- Saumwege und Saumstraßen: In vielen Bergregionen entstanden sogenannte „Saumwege“, Pfade, die speziell für Saumtiere angelegt wurden, um den Handel zu erleichtern. Diese Wege waren oft schmal und kurvenreich, genau an die Bewegungen der Tiere angepasst. Es gab sogar spezielle Brücken und Rastplätze für Saumtiere, wo sie versorgt und die Lasten neu geordnet wurden.
Die Bedeutung des Begriffs in der modernen Welt:
Auch wenn Saumtiere heute in den meisten Regionen durch moderne Transportmittel ersetzt wurden, ist die Kunst des Säumens in einigen abgelegenen Gebieten noch immer lebendig. In den Alpen, den Anden und einigen Teilen Zentralasiens wird diese Tradition weiterhin gepflegt, da Saumtiere in unwegsamem Gelände oft die beste Wahl bleiben.
Die Tradition des Saumens erinnert uns daran, wie eng das Leben der Menschen einst mit den Tieren verbunden war, die für Transport, Arbeit und Überleben unverzichtbar waren. Es ist ein faszinierendes Kapitel der Geschichte, das die Resilienz und den Einfallsreichtum der Menschen zeigt, die sich durch die Jahrhunderte hindurch an die Herausforderungen ihrer Umgebung angepasst haben.
Ein Aufruf zum Umdenken
Das Fundament unseres Fortschritts
Instinkte, Intuition und ein tiefes Verständnis der Natur sind nicht nur Überbleibsel einer vergangenen Ära. Sie sind die Grundlagen, auf denen jeder wahre Fortschritt aufgebaut werden sollte. Sie sind der Fels, auf dem das fragile Gerüst der modernen Welt steht. Denn ohne sie wären wir wie Blätter im Wind, die sich der Technologie ausgeliefert fühlen und in einer Welt der Abhängigkeiten gefangen sind.
Wenn ich mit meinem Packpferd durch die Wälder streife, spüre ich die Kraft dieser alten Weisheit. Jede Nacht unter dem Sternenhimmel, jedes Feuer, das ich mit einfachsten Mitteln entzünde, und jede Mahlzeit, die ich über den Flammen koche, sind Erinnerungen daran, dass das wahre Leben nicht in einer Welt aus Glas und Stahl zu finden ist, sondern in den einfachen, ehrlichen Dingen, die uns mit der Natur verbinden.
Der moderne Mensch hat oft Angst vor dem Unbekannten, vor der Unsicherheit und vor dem Verzicht. Doch genau dort, in dieser Unsicherheit, liegt eine Freiheit, die uns verloren gegangen ist. Das Wandern mit einem Saumpferd ist für mich mehr als nur ein Abenteuer; es ist ein Wegweiser zurück zu den Grundlagen, die uns stärken und uns helfen, auch in einer Welt voller Unsicherheiten den eigenen Weg zu finden.
Vielleicht sollten wir uns in Zeiten wie diesen daran erinnern, dass wahre Sicherheit nicht darin besteht, jede Herausforderung aus dem Weg zu räumen, sondern darin, die Fähigkeiten zu besitzen, ihnen entgegenzutreten – mit einem klaren Kopf, einem offenen Herzen und dem Mut, uns selbst zu vertrauen.